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30.09.2013

{How to go vegan} Der erste vegane Einkauf - Was gehört zur veganen Grundausstattung?


Ein hartnäckiges Vorurteil ist das vom armen Veganer, der traurig an einer Karotte kaut und den lieben langen Tag nichts essen kann außer Gemüse & Obst. Natürlich ist das Klischee nicht ganz falsch, denn eine vegane Ernährung bedeutet seinen Speiseplan von tierlichen Erzeugnissen jeglicher Art zu befreien und auf rein pflanzlicher Basis zu essen. Was man aus Pflanzen alles herstellen kann und wie viele Produkte 'versteckt' vegan sind, wissen allerdings die wenigsten. Vegan zu werden bedeutet kein Verzicht, sondern Umdenken und für mich persönlich zumindest auch Bereicherung. Ich habe viele Lebensmittel, wie zum Beispiel Amaranth oder Hefeflocken, kennengelernt von deren Existenz ich im Vorfeld nicht einmal wusste. Trotzdem kann die Umstellung von der bisherigen Ernährungsform auf die rein pflanzliche nicht ganz einfach sein.


Was zur Grundausstattung einer veganen Vorratskammer gehört ist mit dem Inhalt einer normalen grundsätzlich identisch. Milch, Butter, Honig, Nudeln und Sahne müssen lediglich in pflanzliche Alternativen umgetauscht werden. Zu den Zutaten, die ich meistens benötige, gehören:

Agavendicksaft                     Pflanzenmilch                                    Tofu
Kokosmilch                          Margarine (z.B. Sojola)                      Haferflocken
Hefeflocken                          Gemüsebrühe                                     Nüsse (Cashews, Erdnüsse)
Reis                                      Nudeln aus Hartweizen                      Glutenmehl (zur Seitanherstellung)



Als hilfreich zum Einstieg in die vegane Küche möchte ich euch das Buch "Vegan Kochen - So klappt die Umstellung" ans Herz legen. Mithilfe dieses Büchleins lässt sich jedes Rezept veganisieren und es bietet tolle Ideen für Einsteiger und Fortgeschrittene in der veganen Versuchsküche. Damit der erste Einkauf zum Erfolg wird, habe ich mir einige Tips und Tricks überlegt, die euch vielleicht weiterhelfen:

1. Vorbereitung ist alles!
Vor meinem ersten Einkauf habe ich ein paar Rezepte online herausgesucht, die interessant, aber nicht allzu kompliziert klangen und dann meine Einkaufsliste ganz in Ruhe geplant. Überlege dir welche Supermärkte du ansteuern willst und nimm dir genug Zeit zum Einkaufen, denn gerade beim ersten veganen Foodshopping findet man nicht alles auf Anhieb.

2. Die Sache mit den Zutatenlisten
Meinen allerersten veganen Einkauf machte ich bei Rewe und Denn's Biomarkt. Gedauert hat er überdurchschnittlich lange. Grund dafür waren die Inhaltsstoffe, die bei jedem Produkt, das in den Einkaufswagen wanderte, gründlich studiert werden wollten. Eine Liste mit tierlichen Inhaltsstoffen findet ihr zum Beispiel hier. Am Anfang empfiehlt es sich sogar eine kleine Liste auszudrucken und im Portemonnaie dabei zu haben, um im Zweifelsfall nochmal schnell nachzugucken.

Um hundertprozentig sicher zu sein, ob ein Produkt vegan ist, ist entweder Verlass auf das Vegan-Siegel (leider nicht auf allen veganen Lebensmitteln abgedruckt) oder auf die Produktanfrage direkt beim Hersteller. Eine Anfrage kann man selbst stellen oder zunächst auf bereits vorliegende Ergebnisse zum Beispiel auf Vegan4Love zurückgreifen. Hilfreich finde ich auch die Plattform Das ist Drin.

3. Vegan leben muss nicht teuer sein
Vegan essen ist teuer! Ein weiteres Vorurteil, was einfach zu widerlegen ist. Klar, wer nur Ersatzprodukte und Fertigprodukte kauft, bezahlt auch dementsprechend für seinen Einkauf. Ich achte bei meiner Obst- und Gemüseauswahl stets darauf, welche Sorten gerade Saison haben, denn die sind nicht nur günstiger, sondern schmecken auch am besten. Der erste vegane Einkauf schlug bei mir ordentlich zu Buche. Im Nachhinein ist das aber natürlich kein Wunder, denn man kauft eine Palette an Basics, die zwar in der Anschaffung teuer sind, jedoch sehr lange halten. Ein gutes Beispiel dafür sind die Hefeflocken, die ich mit Zähneknirschen teuer angeschafft habe und letztendlich mehr als anderthalb Jahren gehalten haben.

4. Nicht gleich aufgeben!
Die erste Einkauf als Veganer kann schwer sein, keine Frage! Wenn man das erste Mal an der Lieblingssüßigkeit im Supermarkt vorbeigehen muss oder beim Kochen zu Hause feststellt, dass doch Süßmolkepulver in der gekauften Zartbitterschokolade ist, kann das schon niederschmetternd sein. Die ersten Erfolge beim Kochen und Backen und das neue Lebensgefühl machen die ersten Rückschläge aber ganz bestimmt wieder wett. Übung macht den Meister! Mittlerweile bin ich blitzschnell beim Einkaufen, denn ich weiß welche Produkte ich kaufen kann. Außerdem ist die Freude über jedes vegane Produkt, das ich entdecke in meiner bald zweijährigen Veganerlaufbahn immer noch nicht abgerissen und meine Einstellung zu Lebensmitteln mittlerweile eine ganz andere.


1 Kommentar:

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